Pflege & Gesundheit

ZECKEN BEI HUNDEN - Gefahr, Schutz und richtiges Handeln

ZECKEN BEI HUNDEN - Gefahr, Schutz und richtiges Handeln

Zecken gehören zu den lästigsten – und gefährlichsten – Parasiten für unsere Hunde. Sie übertragen Krankheiten, die schwerwiegende Folgen haben können. Doch mit dem richtigen Wissen und geeigneten Schutzmaßnahmen kannst du dein Tier wirksam schützen.

 

Wo lauern Zecken?

Zecken lieben feuchte, warme Orte mit dichter Vegetation. Besonders gefährdet sind Hunde beim Spaziergang:

  • Im hohen Gras, an Feldrändern und Wiesen
  • In Wäldern und Gebüschen
  • In Stadtparks und Gärten mit Wildtieren
  • Zunehmend auch in Städten, da Zecken durch Igel, Mäuse oder Vögel eingeschleppt werden

Hauptsaison:

  • Frühjahr bis Herbst (März – Oktober), aber durch milde Winter auch ganzjährig aktiv

 

Warum sind Zecken gefährlich?

Zecken sind nicht nur unangenehm – sie können **ernsthafte Krankheiten** übertragen, z. B.:

1. Borreliose (Lyme-Borreliose)

  • Bakterieninfektion durch den Holzbock (Ixodes ricinus)
  • Symptome: Fieber, Appetitlosigkeit, Lahmheit, Gelenkentzündungen

2. Anaplasmose

  • Schädigt Blutzellen, oft schleichend
  • Symptome: Müdigkeit, Fieber, Gelenkschmerzen, Nasenbluten

3. Babesiose (sog. „Hundemalaria“)

  • Zerstört rote Blutkörperchen
  • Symptome: hohes Fieber, Blutarmut, Schwäche
  • Oft durch Reisen eingeschleppt – aber mittlerweile auch in Deutschland heimisch

Welche Schutzmaßnahmen gibt es?

1. Zeckenschutzmittel (Prophylaxe)

  • Spot-ons (z. B. Advantix, Frontline): Tropfen in den Nacken, wirken 2–4 Wochen
  • Zeckenhalsbänder (z. B. Seresto): Langzeitwirkung bis zu 8 Monate
  • Tabletten (oral) (z. B. Bravecto, NexGard): Schutz bis zu 12 Wochen, verschreibungspflichtig
  • Natürliche Alternativen: Kokosöl, Schwarzkümmelöl, Bernsteinketten – Wirkung umstritten, eher ergänzend

Wichtig: Nicht jedes Mittel wirkt bei jedem Hund gleich. Absprache mit Tierarzt empfohlen – besonders bei Vorerkrankungen oder Allergien.

2. Tägliche Kontrolle nach dem Spaziergang

  • Abtasten v. a. an: Ohren
  • Hals & Brust
  • Achseln
  • Pfoten & Zwischenzehen
  • Bauch & Leistengegend
  • Zecken sind oft nur stecknadelgroß beim Biss!

 

Was tun, wenn sich eine Zecke festgebissen hat?

1. Zecke möglichst schnell entfernen

  • Mit einer Zeckenzange oder -karte so nah wie möglich an der Haut greifen
  • Langsam und gerade herausziehen – nicht drehen oder quetschen
  • Nicht mit Öl, Nagellack oder Klebstoff ersticken – das erhöht das Infektionsrisiko

2. Bissstelle desinfizieren

  • z. B. mit Jodlösung oder Hautdesinfektionsspray

3. Zecke dokumentieren oder aufbewahren (optional)

  • Zur Identifikation im Fall von Krankheitssymptomen später hilfreich

4. Hund beobachten

  • Bei Fieber, Lahmheit, Lymphknotenschwellung oder Appetitverlust: sofort zum Tierarzt!

 

Wie gefährlich ist ein einzelner Zeckenbiss?

Nicht jeder Zeckenbiss führt automatisch zu einer Krankheit. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht:

  • Eine Zecke muss meist über 12–24 Stunden saugen, um Krankheiten zu übertragen – daher ist schnelles Entfernen entscheidend
  • Bei regelmäßigem Schutz ist ein Biss meist nicht dramatisch, sollte aber immer kontrolliert werden

 

Fazit

Wachsam bleiben, aber keine Panik

Zecken sind lästig – und potenziell gefährlich. Doch mit den richtigen Schutzmitteln, einem wachsamen Blick und schnellem Handeln im Ernstfall kannst du deinem Hund eine Menge ersparen. Wichtig ist: Zeckenbiss ist kein Notfall, aber ein Warnsignal – Handeln ist Pflicht, Panik nicht nötig.

Mach Zecken zur Nebensache – mit guter Vorsorge und schneller Reaktion.

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